Herbstliche Wildkräuter.

Alles was wild und ohne Hilfe des Menschen wächst, wird umgangssprachlich als Wildpflanze bezeichnet. Wildpflanzen sind besonders robust und nährstoffreich. Sie enthalten viele wichtige Inhaltsstoffe, wie Bitterstoffe und Gerbstoffe, die aus unserem heutigen Kulturgemüse häufig herausgezüchtet wurden. In erster Linie dienen Wildpflanzen Nutz- und Wildtieren als Futterquelle sowie vielen Insekten und Vögeln als schützenden Unterschlupf und Nahrungsquelle. Aber auch wir Menschen können Wildpflanzen nutzen – einerseits für leckere Gerichte, aber auch, aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe, vorbeugend und unterstützend bei diversen Beschwerden.

Was ist beim Sammeln heimischer Superfoods zu beachten!

  • Die wichtigste Regel beim Sammeln von Wildpflanzen lautet – ernte nur die Pflanzen, die du wirklich kennst! Beginne am besten mit ein, zwei Kräutern, die du sicher benennen kannst. Im Zweifel immer auf Nummer sicher gehen und ein Bestimmungsbuch oder jemanden der sich gut auskennt zu Rate ziehen. Auch direkt vor deiner Haustür kann es giftige Pflanzen geben die lieber nicht geerntet werden.
  • Achte auf den Ort wo du Wildpflanzen sammelst – Naturschutzgebiete, Straßenränder und bewirtschaftete Felder sind zu meiden. Am besten eignen sich Wiesen, Waldränder und Böschungen.
  • Achte auf die Natur – ernte nur so viel wie du wirklich benötigst und nur an Orten mit reichem Pflanzenbestand. Nur so können die Pflanzenbestände und Tiere, welche die Pflanze als Futterquelle nutzen, geschützt werden. Außerdem kannst du dich so jedes Jahr aufs Neue an der Pflanze erfreuen. Achte auch auf Pflanzen und Tiere in deiner Umgebung und geh nicht achtlos mit der Natur um.
  • Idealer Sammelzeitpunkt ist ein trockner Tag am späten Vormittag oder zur Mittagszeit. Zu dieser Zeit ist der Morgentau bereits getrocknet und die Pflanze ist am gehaltvollsten. Gegen Abend sind die Wurzeln am nährstoffreichsten.

Was lässt sich alles finden
Im Herbst beschenkt uns die Natur mit vielen Wildfrüchten, aber auch einige tolle Wildkräuter sind noch zu finden. Hier eine kleine Auswahl leicht zu erkennender Superfoods im Herbst:

Hagebutte

Die Hagebutte wird auch als Hundsrose, Hagedorn, Schlafdorn oder Hetscherl bezeichnet und ist bei uns weit verbreitet. Sie ist oft an Wegrändern und Böschungen zu finden. Wusstet ihr, dass die Hagebutte eine der Vitamin C-reichsten Pflanzen der Welt ist – sie enthält in etwa 20 Mal so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Außerdem enthält sie wichtige Mineralstoffe, B-Vitamine, Vitamin K und Gerbstoffe. All diese Inhaltsstoffe machen die Hagebutte zum perfekten Begleiter für unser Immunsystem in der kalten Jahreszeit.

Schlehe

Der richtige Name der Schlehe lautet eigentlich Schwarzdorn oder Schlehdorn und gehört, ebenso wie die Hagebutte, zu den Rosengewächsen. Der Schlehdorn ist der Ururur…-Großvater der Zwetschge. Die Früchte beinhalten Flavonoide, Gerbstoffe und Pektin, Bitterstoffe, Vitamin C , Vitamin B und Vitamin K. Schlehen haben durch den hohen Gerbstoffanteil einen herb-sauren Geschmack. Durch den ersten Frost werden die Schlehen leicht süßlich und geschmackvoller. Schlehen können zu Mus, Marmelade, Säften oder auch Likören verarbeitet werden.

Brennnessel

Die Brennnessel ist DAS Heilkraut vor deiner Tür. Das “Unkraut” überrascht mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen und kann nicht nur als Heilpflanze, sondern auch in der Küche, in der Kosmetik und im Garten genutzt werden. Die Pflanze enthält reichlich Vitamin C und ist zudem reich an Eisen, Kalium, Eiweiß, Magnesium und Flavonoiden. Brennnessel haben eine entwässernde und reinigende Wirkung. Bestes Erkennungszeichen für die Brennnessel sind die Brennhaare. Brennnesselsamen gibt es bei uns das ganze Jahr über im Haus und werden auf fast allen Gerichten als kleine Vitaminbombe und Hingucker drüber gestreut.

Schafgarbe

Die Schafgarbe ist eines der wichtigsten Frauenkräuter und wird deshalb auch als Frauenkraut oder Frauendank bezeichnet. Die Schafgarbe enthält unter anderem ätherische Öle, Bitterstoffe, Cumarine, Eiweiß und Flavonoide. Die Schafgarbe hat Einfluss auf die Seele und kann beruhigend wirken. Die Schafgarbe hat einen sehr würzigen Geschmack, daher eignen sich die jungen zarten Blätter hervorragend für Kräutersalze.